Fertigmeldung bei Lpw?

  • Servus,


    ich habe mich angesichts der Lokpersonalwechsel in Eisenach gerade gefragt,
    ob sich dort die neuen TF nicht auch wieder abfahrbereit melden müssten?
    Wie geht so ein Personalwechsel real vonstatten?

  • Hi,


    so ein Personalwechsel geht im Normalfall so vonstatten. Der neue Tf meldet sich beizeiten beim Fdl und erkundigt sich nach dem Zulauf des Zuges, den er übernehmen soll. Denn zwischen der Meldung bei seiner Arbeitsstelle (Lokleiter o.ä.) und dem Eintreffen auf dem Personalwechselbahnhof können ja einige Minuten vergehen, in der u.U. eine neue Situation aufgetreten ist.
    Nun kann es sein, daß der Fdl dem neuem Tf bereits Aussage über das Einfahrgleis geben kann oder der Tf sich in einen Pausenraum begeben kann. Dort ist dann in jedem Fall eine Sprechverbindung vorhaben, über die der ablösende Kollege über die Einfahrt seines Zuges unterrichtet werden kann.


    Wenn der Zug einfahren ist und gehalten hat steigt der neue Tf auf die Lok und es erfolgt ein Ablösegespräch. Nach Durchsicht der Papiere / Fahrpläne usw. meldet der neue Tf seinen ZUg abfahrbereit.


    Das ist eigentlich alles, wenn es denn so funktioniert. Meistens fehlen die neuen Tf's und die noch fahrenden Kollegen haben ihre Lenkzeit erreicht, dann wird es interessant.


    Gruß Huschte

  • Quote

    Original von Interconnex
    Servus,


    ich habe mich angesichts der Lokpersonalwechsel in Eisenach gerade gefragt,
    ob sich dort die neuen TF nicht auch wieder abfahrbereit melden müssten?


    Eigentlich ja.


    Quote

    Original von Interconnex


    Wie geht so ein Personalwechsel real vonstatten?


    Anbringender Lokführer steigt ab, weiterfahrender Lokführer steigt auf und meldet sich beim Fdl fertig zur Weiterfahrt ... so einfach ist das ;)

  • Ja, diese LPW Sache kann so und so gehen... ich denke die verbreiteste Art ist den Zug irgendwo in die Überholung zu fahren und da den Wechsel durchführen.. je nach Betriebslage und Absprache mit den Tf´s (wenn der Ablöser schon da ist) den Wechsel auch am Bahnsteig durchführen.


    Jan

  • zu jeder Regel aus der Fahrtverhinderungsvorschrift gibt es Ausnahmen. So kann beispielsweise bei S-Bahnen nach Richtungswechsel auf Fertigmeldungen verzichtet werden. Solange keine Behandlung am Zug erfolgt, sehe ich auch keine Notwendigkeit. Und wenn der Tf abgestiegen ist und der neue Tf noch nicht am Zug, merkt der Fdl. das auch erst, wenn er die Transportleitung über den nicht abfahrenden Zug informiert. Umgekehrt, wäre es auch blöd das Signal auf Verdacht auf Fahrt zu stellen. Dann gibt der neue Tf die FM.


    Teilweise dient z.B. in Dresden Hbf die FM der "Bahnsteigservicekraft", daß die Anschlußmitnahme erfolgt ist... Die erfolgt aber mittels der gelben Fertigmeldesäule.


    Gruß Huschte

  • Fakt ist auch, dass gerade auf großen Ablösepunkten (wie Seelze Ost, Mannheim-Friedrichsfeld, etc.) schon sehr frühzeitig sortiert wird.
    Wenn noch kein Ablöser da ist und der Fdl im entsprechenden Bahnhof keinen Platz hat oder den Platz braucht für Züge, die dringlicher sind oder für die schon ein Ablöser da ist, dann bleibst du mit deinem Zug, der vielleicht 30 Minuten vor Plan ist und für den der Ablöser erst Dienstbeginn hat, schonmal 3 Bahnhöfe vorher stehen, bis dein Ablöser im Anmarsch ist.


    Fest steht auf jeden Fall auch: kein Tf bringt seinen Zug z.B. nach Eisenach, wo er laut Dienstauftragszettel abgelöst werden soll, stellt den Zug da hin und der Zug wartet alleine darauf, dass der Ablöser kommt ;)

  • Moin,


    Quote

    Fest steht auf jeden Fall auch: kein Tf bringt seinen Zug z.B. nach Eisenach, wo er laut Dienstauftragszettel abgelöst werden soll, stellt den Zug da hin und der Zug wartet alleine darauf, dass der Ablöser kommt


    Da hab ich aus der Praxis aber schon anderes erlebt. ;)
    KA - Gbf z.B. oder in Rastatt kamen in der Schicht Züge für die niemand da war, Ende vom Lied war, der Tf ging nach Hause und der Zug stand dann seine Zeit da ab teilweise über 20 Std, sodass für die Weiterfahrt sogar eine extra Sonderzugtrasse (wegen GSM-R Doppelbelegung) eingelegt werden musste.


    Gruß


    Jan

  • Hallo,


    ein Zug für den kein Ablöser da ist, fährt sicher nicht ins durchgehende Hauptgleis ein.
    Und der anbringende Tf steigt nicht einfach ab und zieht die Tür hinter sich her.


    Der Fachreferent Produktionsunterstützung (FR PU) entscheidet, wann und wo welcher Zug "abgestellt" werden soll.
    Aufgerüstet darf die Lok nicht am Zug stehen bleiben (Gefahr der Selbstständigmachung des Zugs), abrüsten soll man sie bei Frost aber nicht (Gefahr sollte erkennbar sein).
    Alles in allem - egal, wo, wann und wie, hat der Tf anhand seiner Unterlagen (öRil Zp und 936.96) zu ermitteln, wie viele Feststellbremsen angezogen werden müssen, es ist Schreibkram zu erledigen und die Dispositionsarbeit ist schon lange vorher gelaufen.


    Kein abzulösender Tf stellt einfach so seinen Zug irgendwo hin und geht dann.

  • Ja, witzig. Und ein sehr aufschlussreicher Beitrag, vielen Dank :-J


    Und jetzt mal im Ernst: wenn da ein Güterzug ankommt, dann steigt da keiner ab und lässt den herrenlos da stehen, ohne zu wissen was damit passiert.
    Wobei... so manchen Privaten traue ich das zu. Und plötzlich ist der Zug weg...

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