Durchrutschweg

  • Also um einmal bei der DB zu bleiben.
    Im Estw gibt es drei verschiedene D-Weg Auflösungszeiten.
    Das wären 30,60 und 90 sekunden.
    30 sec. werden genutzt bei S-Bahnstrecken wo nur S-Bahnen verkehren.
    60 sec. nur bei Strecken mit Personenverkehr
    und 90 sec. bei Strecken mit Güterverkehr.
    Dies ist bei Siemens und Alcatel(SEL) Stellwerken gleich.
    Ich hoffe damit jetzt alle fragen beantwortet zu haben.
    Gruß
    Ingo

  • @ max: Mein Betrag sollte weder Kritik üben, noch Dich verbessern. Es ist vielleicht für andere Leser interessant, wie es sich bei anderen Bahnen verhält.


    @ Senatore: Bei Spurplanstellwerken gibt es die Möglichkeit, mit verschiedenen Ziertasten den Schutzweg (nicht D-Weg) zu wählen - ohne, links, rechts. Bei ESTW bzw EBO gibt es im Auswahlmenü entsprechende Möglichkeiten.


    Manfred

  • Also zumindest fuer das bei der DB eingesetzte L90 Stellwerk stimmen die drei Auflösezeiten von frosch27 nicht. Da sind verschiedene Zeiten anzutreffen und es richtet sich gemäß der Lehre natürlich nach zulässiger Geschwindigkeit am Esig und der Länge des letzten Abschnitts vor dem Asig. Also im realen Stellwerk Immenstadt sind die Durchrutschwege in der Regel IMHO fast alle bei 30 Sekunden und dort fahren bekanntlich nicht nur S-Bahnen.

  • Da muss ich dir leider wiedersprechen. Sowohl für El L 90,El S als auch El W stimmen diese drei Zeiten. Diese Zeiten sind damals in der Projektierung bei der damligen Deutschen Bundesbahn in der projektierung so festgesetzt worden. Die Zeit 30 sek richtet sich deshalb in diesem Stellwerk so ein weil dort auch S-Bahnen fahren. Die 90 sekunden sind nur für Strecken wo NUR Güterzüge verkehren bzw auf diesem Streckenabschnitt bei mehrgleisigen Strecken, das ist vllt nicht richtig herübergekommen. Sprich die drei Zeiten stimmen und können in den Projektierungen nachgelesen werden.
    Gruß
    Ingo

  • Hi Ingo,


    fahren in Immenstadt mittlerweile S-Bahnen? Vielleicht wurde das seit Bundesbahnzeiten etwas flexibler gemacht. Ich habe vor ein paar Jahren das Projektieren von Eisenbahnanlagen gelernt und wie ich oben schon geschrieben habe. Die Auflösedauer habe ich anders im Kopf. Ich kann hier jetzt schlecht Projektierungsdaten posten, aber ich habe es auch schon mit Auflösezeiten von 40, 50 oder 70 Sekunden zu tun gehabt. Stand so in der Projektierung und das Stellwerk hat sich auch so verhalten.


    Letztlich ist es da so oder so wie mit ziemlich allem bei der Bahn: Es gibt nichts, was es nicht gibt. ;)


    Gruß,
    J

  • Hallo liebes Team, liebe Mitsimmer,


    nach einiger Zeit ist es mir doch immer wieder aufgefallen was das Thema D-Weg angeht, dass meiner Meinung nach es immer noch (trotz jetz durch zeitlich auflösenden D-Weg) es zu Komplikationen kommt.


    Vorallem in Bebra ist mir das aufgefallen, da ja durch die ganzen Lpw die langen Güterzüge öfter mal an den zu kurzen Bahnsteiggleisen stehen.


    Soweit ich weiß, läuft die Auflösezeit des D-Weges erst an, wenn der letzte Abschnitt vor dem Zielabschnitt freigefahren wird.


    In Bebra folgendes Beispiel:


    Ein Güterzug fährt nach Gl. 2, nun sollte die Auflösezeit erst anlaufen wenn der Abschnitt der Weiche 23W303 freigefahren wird.
    Oder Gl. 108 der freizufahrende Abschnitt wäre hier dann 23W186


    Solange dieser Abschnitt vor dem eigentlichen Zielabschnitt nicht freigefahren wird, löst auch der D-Weg nicht auf, da das Stellwerk davon ausgeht das der Zug noch nicht zum stehen gekommen ist bzw. in das Gleis komplett eingefahren ist.


    Steht der Zug doch und steht über den Zielabschnitt hinaus, so ist beim Tf zu erfragen ob der Zug zum Halten gekommen ist und dann darf der D-Weg von Hand aufgelöst werden.


    Gruß


    Fdl HHB

  • Zitat

    Original von Fdl HHB


    Soweit ich weiß, läuft die Auflösezeit des D-Weges erst an, wenn der letzte Abschnitt vor dem Zielabschnitt freigefahren wird.


    Hallo,


    also ich bin der Meinung, die Auflösezeit beginnt zu laufen, wenn der Abschnitt direkt vor dem Ziel (ASig) besetzt wird, also in deinem Beispiel das Gleis 2. Bei Belegung des Gleises beginnt ja auch der Blockfestlegemelder zu blinken, und ich dachte, daran sei zu erkennen, dass die Auflösezeit läuft.


    Grüße


    Stefan

    Es gibt Leute, die nur aus dem Grund in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie davor sitzen und so lange den Kopf schütteln, bis eines hineinfällt. (Christian Friedrich Hebbel)

  • Moin,


    Auf einem Spurplanstellwerk UND bei einem ESTW hab ich das so gesehen und mitbekommen.
    Ebenfalls hab ich das in meinen ESTW Unterlagen aus meinem Lehrgang so entnommen.


    Das der Zielfestlegemelder blinkt und dann die Auflösezeit anläuft ist soweit Richtig, allerdings fängt das blinken erst nach den oben von mir genannten Kriterien an.


    Gruß

  • Im ESTW beginnt die automatische D-Weg-Auflösung, wenn der letzte Abschnitt vor dem Signal besetzt wird. Der Zielfestlegemelder wird zum D-Weg-Melder und fängt an zu blinken. Ist die Zeit abgelaufen, löst der D-Weg auf. Sollte die Fahrstraße aber nicht komplett freigefahren sein (z.B. der Zug ist zu lang), wird der D-Weg-Melder wieder zum Zielfestlegemelder und zeigt wieder Ruhelicht.

  • Zitat

    Original von Tobias
    Sollte die Fahrstraße aber nicht komplett freigefahren sein (z.B. der Zug ist zu lang), wird der D-Weg-Melder wieder zum Zielfestlegemelder und zeigt wieder Ruhelicht.


    Hallo,


    und was passiert in diesem Fall mit dem D-Weg? Löst er auf oder nicht?


    Danke und Grüße


    Stefan

    Es gibt Leute, die nur aus dem Grund in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie davor sitzen und so lange den Kopf schütteln, bis eines hineinfällt. (Christian Friedrich Hebbel)

  • Zitat

    Original von Tobias
    doch , der löst auf.


    Kann er doch gar nicht!


    Wenn der Zug zu lang ist und die Fahrstraße nicht ausgefahren wird, hast du selber gesagt wird der D-Weg Melder zum Zielfestlegemelder und der löst eben NICHT auf.

  • Der D-Weg löst nur dann auf, wenn die Fahrstraße bis zum Zielabschnitt freigefahren wurde.


    Ist der Zug zu lang und löst der D-Weg nicht auf, muss man wie oben schon geschrieben den Tf fragen ob er steht und kann dann den D-Weg manuell mit DA, xxx auflösen.

  • Zitat

    Original von Fdl HHB
    Der D-Weg löst nur dann auf, wenn die Fahrstraße bis zum Zielabschnitt freigefahren wurde.


    Ist der Zug zu lang und löst der D-Weg nicht auf, muss man wie oben schon geschrieben den Tf fragen ob er steht und kann dann den D-Weg manuell mit DA, xxx auflösen.


    Hallo,


    ich frage jetzt als Laie, also nicht böse sein, wenn ich etwas übersehe:
    Wenn der D-Weg nicht auflösen sollte, müsste das doch den Zweck haben, die Sicherheit zu erhöhen.
    Aber was ist in diesem Fall der Unterschied zwischen einem langen Zug und einem kurzen Zug? Müsste man dann nicht auch beim kurzen Zug den Tf fragen, ob er zum Stehen gekommen ist? Der kurze Zug könnte sich ja ebenfalls so langsam dem ASig nähern, dass die Auflösezeit abgelaufen ist und der D-Weg auflöst, bevor der Zug zum Stehen kam?


    Viele Grüße


    Stefan

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  • Wie gesagt, der D-Weg löst auf, wenn der letzte Abschnitt vorm Signal besetzt ist (bzw. dann beginnt die automatische D-Weg-Auflösung. Ob der Zug komplett im Gleis drin ist, ist völlig egal. Der D-Weg löst dann auf, die Fahrstrasse eben nicht.

  • Nabend,


    es ist die Sicherheit im Sinne das die Anlage nicht wissen kann ob der Zug noch rollt oder schon steht, wenn er die Fahrstraße noch nicht komplett ausgefahren hat.


    Ein kurzer Zug der evtl. etwas langsamer in das Gleis rollt oder ein Zug der sich verbremst hat und wieder anfährt würde die selbe Ausleuchtung hinterlassen und dabei geht die Anlage von den Situationen aus.
    Deswegen löst der D-Weg nicht auf.



    Gruß

  • Ach vergessen..


    ja natürlich könnte bei einem kurzen Zug der D-Weg auflösen obwohl er nicht steht weil er langsam rollt.
    Aber dahingehend wurde gesagt diese Sekundenzeit ist ausreichend dafür und es wurde dahingehend ein Kompromiss geschlossen sonst könnte man die automatische D-Weg Auflösung gleich vergessen.

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