Beiträge von jbertele

    Hallo,


    also die richtige ESTW-Software von den großen Herstellern muß ja immer zugelassen werden. Da kann man dann an manchen Schrauben nicht so drehen wie man das als Entwickler will. Wenn die Zulassung begonnen hat, dann sind Updates nicht mehr so einfach möglich, da dann unter Umständen die Zulassung erlischt und so weiter und sofort. Letztlich sind bei der der Entwicklung von den großen ESTWs weit über 1000 Leute beteiligt und das bei jeder Firma. Anders bekommt man die Komplexität heute kaum noch gebacken. Was man früher ohne Probleme zugelassen bekommen hat, benötigt heute drei Gutachten und dann gibt es nur eine Probezulassung...


    Gruß,
    Jörgen

    Jo, die Disposysteme sind so weit, daß Du beispielsweise in LeiDis-N die Linie verschieben kannst und sich dann die Zuglenkungen der einzelnen Stellwerke den neuen Plan von dort bekommen. An den BPS mußt Du dann eigentlich nur noch bei Störungen oder zum Rangieren. In der Richtung gibt es eine ganze Menge Dinge. Der steuernde Duchgriff der Betriebszentrale auf die Stellwerke ist aber glaube ich bundesweit nur bei 2 bis 4 Stellwerken wirklich zugelassen.
    Die Übergänge zwischen Disponent und Fahrdienstleiter werden dadurch fließender, schon heute kann der Fahrdienstleiter seine Fahrstraßen manuell oder per Zuglenkung stellen lassen. Eingegeben wird das aber immer am BPS.


    Gruß,
    J

    Hi Ingo,


    fahren in Immenstadt mittlerweile S-Bahnen? Vielleicht wurde das seit Bundesbahnzeiten etwas flexibler gemacht. Ich habe vor ein paar Jahren das Projektieren von Eisenbahnanlagen gelernt und wie ich oben schon geschrieben habe. Die Auflösedauer habe ich anders im Kopf. Ich kann hier jetzt schlecht Projektierungsdaten posten, aber ich habe es auch schon mit Auflösezeiten von 40, 50 oder 70 Sekunden zu tun gehabt. Stand so in der Projektierung und das Stellwerk hat sich auch so verhalten.


    Letztlich ist es da so oder so wie mit ziemlich allem bei der Bahn: Es gibt nichts, was es nicht gibt. ;)


    Gruß,
    J

    Also zumindest fuer das bei der DB eingesetzte L90 Stellwerk stimmen die drei Auflösezeiten von frosch27 nicht. Da sind verschiedene Zeiten anzutreffen und es richtet sich gemäß der Lehre natürlich nach zulässiger Geschwindigkeit am Esig und der Länge des letzten Abschnitts vor dem Asig. Also im realen Stellwerk Immenstadt sind die Durchrutschwege in der Regel IMHO fast alle bei 30 Sekunden und dort fahren bekanntlich nicht nur S-Bahnen.

    Hi!


    Zitat

    In vielen Fällen ist es dem Fdl auf Grund der Örtlichkeit nicht möglich, den Halt des Zuges am gewöhnlichen Halteplatz festzustellen (beim ESTW ja wohl der Regelfall). Hier kann dann eine selbsttätig wirkende D-Wegauflösung eingerichtet sein oder die vorstehend beschriebenen Bedienungshandlungen werden erst nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne, von der Besetzung des Zielabschnittes aus gerechnet, wirksam.


    Das ist exakt formuliert und gilt für alle modernen ESTWs. Ich glaube nicht, daß Siemens da fix mit 30 Sekunden arbeitet, da hätte wohl das TZV was dagegen. ;)


    Gruß,
    jb

    Hallo Kollegen,


    nicht nur die Länge, auch die Auflösezeit des D-Wegs werden in den ESTWs abhängig von den örtlichen Gegebenheiten projektiert und sind daher nicht bei jeder Fst gleich.


    Gruß,
    Jörgen

    Hallo Peter,


    na man kann beides machen. Wenn die Bahn Werbung machen möchte, dann kann man auf dem Weg vom BPS zum Monitor eine Weiche einbauen und das entsprechende Bild per LAN irgendwohin übertragen. Das ist dann quasi wie ein Monitor, der das empfangene Bild auch wieder ausgibt und daher dürfte es sicherheitstechnisch nicht von Belang sein. Das kannst Du mit jedem x-beliebigen Bild vom EL S, EL L, LeiDis-S/K, LeiDis-N, LeiDa-F,... machen.


    Wenn da ein Rechner direkt steht, dann ist es wahrscheinlicher, daß das ein Klient der dispositiven Systeme ist. Die sicheren Systeme sind da schlicht um eine Größenordnung teurer. ;)


    Ein reiner Streckenspiegel von nicht an BZ2000 angeschlossenen Stellwerken erkennt man immer an der fehlenden Gleisbelegung. Mit dem BZ2000-Konzept werden aber auch die Streckenspiegel durch Bedienoberflächen wie die LÜS ersetzt oder ergänzt. Das ARAMIS selbst hat in der LeiDis-N-Variante ja auch nicht seine volle Funktionalität. Das übernimmt im Ausland auch noch Sachen, die in Deutschland von anderen Systemen anderer Hersteller bereitgestellt werden. Ist auf der InnoTrans alles zu sehen. :)


    Aber Stadtbahn-Stellwerke sind ja oft eh wieder eine andere Kategorie. In Stuttgart ist es definitiv LeiDis-N von Thales. Da sieht man außer dem Gleisbild nämlich auch noch das Logo. ;)


    Gruß,
    JB

    Hallo Götz,


    in Stuttgart Tief sieht man nix vom ESTW. Das einzige ESTW von Stuttgart steht in Vaihingen und steuert die Strecke zum Flughafen. Der Rest wird von Relaistechnik gesteuert. Die Relaisgruppen vom Hauptbahnhof stehen in dem großen brauenen Gebäude neben Gleis 16. Tagsüber kann man die sogar durch manche Fenster erkennen.


    Das was Du in Stuttgart Tief siehst ist der Streckenspiegel des ARAMIS. Wird bei der Bahn auch als LeiDis-N bezeichnet. Im Unterschied zum ESTW kannst Du dort keine Bedienungen machen und bekommst auch keine Gleisfreimeldung. Dort siehst Du nur die Zugnummern und das grüne Band, welches die Zugnummern vor sich herschieben. Rote Bereiche dürftest Du da noch nie gesehen haben.


    In Frankfurt kann der Herr Mehdorn mittels Aramis sich das komplette Netz anzeigen lassen. Das wurde von Thales oder der DBAG glaube ich auf der InnoTrans sogar mal vorgeführt.


    Letztlich sind die Streckenspiegel oder LÜS in der BZ2000 noch eine Stufe über der Berü angesiedelt, so daß es eigentlich nicht zwei Detailierungsstufen, sondern drei gibt.


    Gruß,
    JB

    Hi!
    Ein großer Bahnhof wäre schon schön, aber aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß das Projektieren eines großen Bahnhofes exponentiell mehr Zeit benötigt, als bei den bisherigen Bahnhöfen. Allein der Verschlußplan von Stuttgart ist ja schon gigantisch...
    Gruß,
    J

    Hi!


    Zitat

    Wäre da nicht eine 1 zu 1 Übernahme am einfachsten? (nur mal naiv gefragt)


    Wenn Thomas Bauer nicht eine spezielle Vereinbarung mit der DBAG und Siemens hat, dann ist da nichts drin. Das sind ja schließlich Betriebsgeheimnisse. Der größte Teil bei der Entwicklung eines neuen Stellwerks ist die Projektierung und die Zulassung selbiger. Sind die Daten also mal vorhanden und geprüft, so werden die gehütet.
    Dann ist ESTWsim natürlich in gewisser Weise auch ein Konkurrenzprodukt für die Signalbaufirmen. Beispielsweise kannst Du bei den Signalbaufirmen auch eine ISA mit Außenanlagensimulator drunter kaufen. Dann hast Du die reale Software mit der realem Projektierung am laufen und kannst alles quasi in Echtzeit trainieren/testen/spielen. Da sind dann die Kosten zwar in einem anderen Bereich wie bei ESTWsim, aber Du kannst bis zu zehn Monitore mit KA, Lupen und Berü versehen, Du kannst dann sogar eine richtige Zuglenkung haben, wo Du die Lenkpläne dann an der ISA anzeigen und verändern kannst...


    Grüßle,
    Jörgen

    Hi,


    also Blockfahrstraßen kann man im ESTW teileinlaufen lassen, ansonsten hast Du ja im echten ESTW die Zuglenkung. Da kannst Du für jede Zugnummer einen Plan basteln, wie und wann dieser durch Deinen Stellbezirk zu fahren hat


    Gruß,
    J

    Hallo,


    na da gibt es wohl mehrere Gründe:


    a) Nicht geplant, IMHO ist das BZ-Konzept zumindest vorerst nur für Fernstrecken gedacht.


    b) BZ noch nicht beauftragt.


    c) Die Software in der BZ ist noch inkompatibel zur neuen ESTW-Version. Gilt vor allem bei herstellerübergreifenden Anlagen.


    d) Geplant, aber die Bahn will momentan nicht.


    Gruß,
    J

    Hi,


    ja wie läuft es denn dann bisher? Vor allem ohne Zugfunk? Ich denke doch wohl, daß FÜ-BÜs nur eingesetzt werden, wenn es Zugfunk gibt. Sonst macht das ja wohl alles keinen Sinn.


    In Zukunft werden wohl die ESTWs von Siemens und ATSD da noch kräftig mit Merkhinweisen und Signalhaltfällen unterstützen. ;) Dann wird man irgendwann auch mit Zuglenkung drüberfahren können.


    Gruß,
    JB

    Hi,


    TXML gibt es glaube ich nicht mehr. In Kressbronn exisitiert IMHO nur noch eine normale Anschlußstelle.


    Generell ist das irgendwie schon traurig. Als ich neulich mal die Berü von Esslingen sah, mußte ich da gleich mal zum Bahnhof fahren - da haben sie jetzt unter anderem das Gleis 1 abgeklemmt und bei Gleis 2 in Richtung Plochingen einen witzigen Flankenschutz realisiert. Der würde sich zum Aufbau einer Straßenbahn gut eignen.


    Letztlich fahren heute weniger Züge wie früher und die Züge, die noch fahren, haben kürzere Verweilzeiten, so dass eben nicht mehr so viele Gleise gebraucht werden.


    Gruß,
    Jörgen

    Hi,


    also ein modernes ESTW akzeptiert mal prinzipiell Bedienungen aus mehreren Kanälen. In der Regel vom Notbedienplatz, vom normalen Bedienplatz und von der Leittechnik. Theoretisch könnte also der eine Bediener die Weiche links umlaufen lassen und der andere wieder rechts rum. Bei KF-Bedienungen ist das anders. Da gibt es konkrete protokoliierte Zuständigkeiteiten und die Leittechnik ist außen vor.


    Neben diesen Bedienplätzen gibt es dann manchmal noch die Nahbedienung. Hier gibt das ESTW die Kontrolle quasi ab. Ist dann ähnlich wie eine Schlüsselsperre bei einer Weiche...


    Gruß,
    J