Lokparade - seltsame sh1-Kombination

Hallo Heinz,
wenn es ein altes mechanisches Stellwerk dort gibt - und davon gehe ich aus -, dann gibt es keine Abhängigkeit der Rangiersignale von Rangierstraßen. D.h. die Signale können dauerhaft auf Sh1 stehen und die Weichen trotzdem gestellt werden. Aufpassen müssen nur die Rangierleiter bzw. die Lokführer

Grüße aus Uetersen (wo es das schon lange nicht mehr gibt)
Bernie

Hallo Heinz,
m.E. gehören diese Signale zu so genannten "Nahstellbereichen", wo verschiedene Signale entweder Kennlicht oder Sh 1 zeigen können und in einem begrenzten Bereich freies Rangieren möglich ist. Hierzu können von einem besonderen Pult aus die Weichen in die erforderliche Lage gebracht werden. :-J
Um an Bernies Antwort aufzusetzen: In Fürth befindet sich ein SpDrS60-Stellwerk, und keine alte Mechanik...

Ciao
Jürgen

Hi Heinz,
in aller Regel ist der Nahstellbereich auf dem Stelltisch / der Stelltafel in einer der üblichen Grundfarbe abweichenden Farbgebung dargestellt. Zum Ein- / Ausschalten des NB befinden sich im grünen Gruppentastenblock besondere Tasten. Wie bereits erwähnt, erlauben Sh 1 sowie Kennlicht die Vorbeifahrt an diesem Signal. Verantwortlicher wird vermutlich der Rangierbegleiter oder - wenn
vorhanden - der Bergmeister sein, der vorher in seiner Nahbedienungsstelle die Weichen in die erforderliche Lage gebracht hat. Den Auftrag zum Vorziehen aus diesen Gleisen erteilt er dann über den Rangierfunk, oder - für die ÖBB'ler unter uns - Verschubfunk. Der normale Zugfunk (GSM-R) darf nicht zum Rangieren benutzt werden.

Alles klar? Wenn nicht, weiter bohren...

Viele Grüße
Jürgen

Zitat

Original von Stellworker
Der normale Zugfunk (GSM-R) darf nicht zum Rangieren benutzt werden.

Ist das jetzt nur für das Rangieren in Nahstellbereichen relewant??
Der digitale Rangierfunk ist bereits in einigen Bahnhöfen der NL West und Südost in Betrieb (Zumindest habe ich die Ergänzung zu den ÖRiLi's gesehen;Gültig ab 01.09.07). Wobei ja zu Beachten gibt, es gibt unterschiede zwischen digitalen Zugfunkt und Rangierfunk.

Gruß Christian

Zitat

Original von Stellworker
Hi Heinz,
in aller Regel ist der Nahstellbereich auf dem Stelltisch / der Stelltafel in einer der üblichen Grundfarbe abweichenden Farbgebung dargestellt. Zum Ein- / Ausschalten des NB befinden sich im grünen Gruppentastenblock besondere Tasten. Wie bereits erwähnt, erlauben Sh 1 sowie Kennlicht die Vorbeifahrt an diesem Signal. Verantwortlicher wird vermutlich der Rangierbegleiter oder - wenn
vorhanden - der Bergmeister sein, der vorher in seiner Nahbedienungsstelle die Weichen in die erforderliche Lage gebracht hat.

Hallo zusammen,

also ich habe einmal einen Nahstellbereich im Bahnhof Radolfzell (SpDrL60) kennengelernt, ist aber schon einige Jahre her. Wenn der Fdl den Bereich an den Weichensteller des Rangierbahnhofs abgegeben hatte, konnte eben der dort rangieren. Ich müsste mich aber arg täuschen, wenn er Weichen stellen konnte, wenn ein Signal auf Sh1 stand. Es wurden denke ich normale Rangierstraßen eingestellt (Weichen verschlossen; Signal fällt bei Vorbeifahrt auf Rot zurück). Ausnahme war der Ablaufberg. Dort konnten die Weichen natürlich ständig gestellt werden, aber dann stand das entsprechende Signal auf Kennlicht (ein weißes Licht statt zwei).

Grüßle

Moin Weichenschmierer,
soweit ich weiß ist es bei Nahstellbereichen so, dass die Hauptsignale Sh1 und die Sperrsignale Kennlicht zeigen. Wenn der Nahstellbereich "freigegeben" ist sind so wie ich das kenne die Weichen einzel stellbar von einer Weichenstellbude aus. In Dortmund Hbf (SpDrS60) z.B. wurde eine Gelbe Rufsäule umgebaut, womit man dann die Weichen umstellt (bei der Auto-Zug Verladung).

Gruß Christian

PS: Kenne auch noch einen Bahnhof (SpDrL60) wo die Hauptsignale beim Rangieren Kennlicht zeigen. Dort ist aber keine Rangierstraße vorhanden. Das Kennlich wird dort mit "KeGT" eingeschaltet.

Zitat

Original von Spencer
Moin Weichenschmierer,
soweit ich weiß ist es bei Nahstellbereichen so, dass die Hauptsignale Sh1 und die Sperrsignale Kennlicht zeigen.

aha, wieder was gelernt. Klar, am Ablaufberg befindet sich natürlich ein Sperrsignal, deshalb dann wohl Kennlicht. (Warum eigentlich die Unterscheidung zwischen Haupt- und Sperrsignal?)

Zitat

Original von Spencer
Wenn der Nahstellbereich "freigegeben" ist sind so wie ich das kenne die Weichen einzel stellbar von einer Weichenstellbude aus. In Dortmund Hbf (SpDrS60) z.B. wurde eine Gelbe Rufsäule umgebaut, womit man dann die Weichen umstellt (bei der Auto-Zug Verladung).

In Radolfzell steht immer noch ein Ministellwerksgebäude im Rangierbahnhof (den Nahstellbereich gibt es schon lange nicht mehr). Früher stand da auch "WSB" für Weichenstellbude drauf. Auch mein Vater (Ex Fdl Radolfzell) sprach immer von der Weichenstellbude, aber ich hätte nie geglaubt, dass dies ein offizieller Begriff ist.

Grüßle

Zitat

Original von Spencer
Ist das jetzt nur für das Rangieren in Nahstellbereichen relewant??
Der digitale Rangierfunk ist bereits in einigen Bahnhöfen der NL West und Südost in Betrieb ...
Gruß Christian

Hi Christian,
zugegeben: Ich hab garnicht bedacht, dass es bereits den digitalen Rangierfunk geben könnte (im Bereich der Netz NL West gibt's ihn noch nicht) :schaem:. Selbstverständlich werden dann die Rangieraufträge auch über den Digifunk abgewickelt.

Gruß
Jürgen

Zitat

Original von Stellworker
(im Bereich der Netz NL West gibt's ihn noch nicht

Hallo Jürgen,
Mit dem digitalen Rangierfunk muss ich dich leider berichtigen, mir fällt da im Moment auf der La-Strecke 9 Recklinghausen Hbf ein. Zumindest habe ich das in der Ergänzung zu den ÖRiLi für Zugpersonal auf einer Lok gefunden... Das Ding wurde irgendwann anfang September gültig. Ob der jetzt funktioniert kann ich nicht sagen, war lange nicht mehr in ERE... Da steht dann drin Digitaler Ranghierfung im RoR - Verfahren (Rangieren ohne Rangierfunkgruppen) und dann noch die lange Anwahlnummer für den Fdl, beginnend mit 77xxxxx (glaube ich)...
Kann leider grad nicht nachgucken

Mfg
Christian!

Sorry, dass ich den Bereich "Niederlassung West" für meine Ausführungen in Anspruch genommen habe. Ich war bis vor kurzem im Rbf Hagen-Vorhalle tätig, dort war den Digifunk bis zuletzt nicht in Betrieb (analoger Rangierfunk und Ortskanal ZF C). Werde mich künftig bessern,

das verspricht

Jürgen