Beiträge von Manfred Kätzler

    Wie wär's, wenn Ihr Euch mal vorstellen würdet, mit Namen zum zugehörigen Bild und so?


    Ich hatte bis jetzt nur das Vergnügen "Stellworker" persönlich kennenzulernen, alle anderen sind unbekannte "Größen"...


    Manfred


    PS: Schaut super aus, leider ist Bremen ein gutes Eck weg vom Bodensee.... :(

    Zitat

    Original von Rauschwälder
    ....
    PS: Trotz der bisher schon erreichten Realitätsnähe würde ich ESTWsim (und auch andere Bahnsimulationen für den PC) trotzdem nicht als ultimatives Training für den Eisenbahnbetrieb im allgemeinen und den Stellwerksdienst im speziellen bezeichnen - im realen Betriebsablauf wirken noch viele andere (und intensivere) Eindrücke mit der entsprechenden Verantwortung auf die Mitarbeiter ein... :rolleyes:


    Richtig. Ich als echter Fdl staune zwar immer wieder über die Realitätsnähe der Simus und ich fühle mich auch wirklich so, als würden bei mir im Zimmer die "echten" Züge über den Bildschirm fahren. Eines kann aber auch die beste Simu nicht erreichen: Den zwischenmenschlichen kontakt (sei es nun per Funk/Telefon oder persönlich) zwischen den Mitarbeitern.


    Und noch eins: Die "elektronischen" ESTWsim-Mitarbeiter und Bahnbenützer (Lokführer, Nachbar-Fdl, Weichenreiniger oder die Leutchen die über die BÜ's wollen...) sind immer gleich und haben eine Engelsgeduld..... Wie oft nimmt man einen Zug nicht an oder der Weichenschmierer muß warten, ich habe bisher (im Gegensatz zum richtigen Betrieb) noch keinen fluchen oder schimpfen gehört.... ;)


    Manfred

    In Österreich ist diese Sache so definiert (ich nehme mal an, daß es in D nicht viel anders ist):


    Streckenblock = die Strecke ist mit Folge- und Gegenzugsicherung (oder bei Richtungsbetrieb nur mit Folgezugsicherung) ausgestattet, egal ob die Rückblockung automatisch oder händisch erfolgt.


    Selbstblock(stelle) = automatisierte Blockstelle. Wo früher ein Blockwärter das Blocksignal freigestellt hat, erledigt dies heute eine "Automatik" Diese Signale zeigen in Grundstellung immer "Frei" (Hp1)


    Wie nun der Streckenblock genau funktioniert und wie der Fdl ihn zu bedienen hat, hängt nun wiederum von der genauen Bauart des Streckenblocks ab. Auch die Ausleuchtung auf dem Stellwerk ist unterschiedlich


    In Österreich gibt es beispielsweise den Felderbock, Zeichengabestreckenblock, Selbstblock 60A oder Bauart VGS80. Die Gundfunktion, also das Ausschließen von Folge- und/oder Gegenfahrten ist bei allen gleich, jedoch erfordern verschiedene außergewöhnliche Betriebssituationen (Nebenfahrten, Falschfahren etc) vom Fdl unterschiedliche Bedienhandlungen. Dies hängt auch mit der technischen Weiterentwicklung, insbesondere mit der Einführung der Achszähler, zusammen.


    Hier die genauen Funktionsweisen der verschiedenen Bauarten (aus Sicht des Fdl, technisch kann ich dazu nicht so viel sagen) würde wohl zu weit führen. Sollte aber jemand Interesse haben, kann er sich gerne bei mir melden (ich bin halt "nur" ÖBB-Spezialist...).


    Noch kurz zum Streckanabschnitt MLIR - XLH: Ich glaube, diese Art des Streckenblocks kann man getrost als "Spezialfall" betrachten.


    - In Fahrtrichtung XLH befindet sich eine Selbstblockstelle, die gleichzeitig als Deckungssignal für zwei BÜ's dient, und in Grundstellung immer Hp0 zeigt.


    - In Fahrtrichtung MLIR gibt es diese Selbstblockstelle nicht, hier sind die BÜ's in Abhängigkeit zum Spurplanstellwerk Bregenz (SpDrL A2) geschalten, das Ganze ist eine komplizierte Angelegenheit, da die Sperrzeit der Schranken nicht überschritten werden darf. Auch hier würde eine genauere Ausführung den Rahmen sprengen.


    - Die Überwachungseinrichtung für die Selbstblockstelle und die BÜ's befindet sich in der Fahrdienstleitung MLIR, das über ein mechanisches Stellwerk mit Befehlswerk und zwei Endstellwerken verfügt.


    Manfred

    Ich muß mal ein Lob loswerden:


    ESTWsim ist für mich die realistischte Stellwerkssimu, die ich je "gespielt" (das Wort mag ich in diesem Zusammenhang nicht) habe. Ich bin ja (wie manche wissen) auch im echten Leben Fdl, und zwar in Österreich auf dem Stellwerk in Wolfurt in Vorarlberg. ESTWsim 4 simuliert zwar "nur" deutsche ESTW's (aber was noch nicht ist, könnte ja noch werden), aber ich fühle mich (fast) wie auf dem echten Stellwerk. Nebenbei glaube ich, daß ESTWsim der Konzentrationsfähigkeit sehr zugute kommt, denn man muß immer alles im Blick haben....


    Ich freue mich jedenfals schon auf die nächste Simu, die sicher den Weg nach Österreich finden wird.


    Manfred

    Ein Schreibtisch mit riesiger Arbeitsplatte wäre auch nicht schlecht - dann kann man alle Unterlagen (Bfo's, Bildfahrpläne, örtl. Anweisungen, diverse Hilfszettel aus den Downloads etc.) um sich herum platzieren und hat immer alles im Griff und im Blick... :D


    Manfred

    Bei den ÖBB gab es früher mal eine klar geregelte Rangfolge, die auch in einem Dienstbehelf festgehalten war.


    Mit dem Aufkommen der neuen privaten EVU's wurde diese Regelung von Grund auf geändert, es gibt mittlerweile nur mehr 3 "Qualitätsstufen", diese bestellt aber das jeweilige EVU selber.


    Bei Verspätungen gilt üblicherweise: Der planmäßig verkehrende Zug hat Vorrang, ein verspäteter hat sozusagen "Pech gehabt". Beim Abwarten von Anschlüssein im Personenverkehr wurde eine zentrale Stelle in Wien, die VLS (Verkehrsleitstelle Schiene) ins Leben gerufen, die solche Dinge entscheidet und auch bei Streckenunterbrechungen für den Schienenersatzverkehr zuständig ist. Leider funktioniert das noch nicht so besonders, es krankt vor allem an der mangelnden Ortskenntnis der Mitarbeiter in Wien, für die beispielsweise Vorarlberg eine Weltreise entfernt ist. Als diensthabender Fdl bei solchen speziellen Ereignissen kann man dann nur noch a) den Kopf schütteln und Tee trinken oder b) wie gehabt zu versuchen selbst was handfestes auf die Beine zu stellen, was zum Glück bei den ÖBB meistens noch halbwegs geht...


    Manfred

    Ja, dem Lob schließe ich mich natürlich an !


    Ich hätte allerdings einen Wunsch für kommende ESTW-Sims. Da ich vom Programmieren soviel verstehe wie eine Kuh vom Geige spielen, weiß ich nicht, ob es realisierbar ist.


    Wäre es machbar, daß man sich in einer Simu einzelne Bahnhöfe zum selbst steuern auswählen könnte? Es müssen nicht alle Bahnhöfe sein, aber einzelne wichtige, bei der Simu Lindau z. B. Lindau Hbf oder Hergatz. Diese Bahnhöfe sieht man dann als Einzelbahnhof auf einer Lupe, und die Züge kommen trotzdem nach Fahrplan an (der Rest der Strecke wird vom Computer simuliert). Damit könnte man sich schneller einarbeiten und den Fahrplan "lernen". Gerade für Anfänger wäre das recht sinnvoll, denn bei recht umfangreichen Strecken geht oftmals der Überblick ein wenig verloren.


    Manfred

    Bei den Stellwerken der ÖBB ist es dem Fdl überlassen, wann er Tag- oder Nachtspannung einstellt. Es gibt dafür auch keinen eigens eingebauten Melder, der ihn dazu auffordert.


    @ Uelser: Tröste Dich, selbst ich als "echter" Fdl (in Wolfurt und Bregenz bei den ÖBB) habe mich zuerst durch die Übungsunterlagen und das "Lernstellwerk" Testling gearbeitet, um die Bedienhandlungen (weichen doch vom ÖBB-Usus ab) und den Ablauf der Simu besser kennen zu lernen.


    Und bei Fragen zur "echten bahn": Die werden Dir hier im Forum gerne beantwortet.


    Manfred

    Hallo zusammen,


    ich heiße Manfred, bin 31 Jahre alt und bin im echten Leben Fdl auf dem SpDRL-Stellwerk in Bregenz am Bodensee, das sozusagen die "Nachbarbetriebsstelle" des ESTW Lindau ist.


    Das ESTW Lindau habe ich gerade bestellt und bin schon ganz gespannt auf das Teil (kenne nur die Demoversion, die mir Lust auf mehr gemacht hat).


    Neben Stellwerkssims (Köln, Mathilde) fahre ich auch gerne mit Zusi durch die Gegend.


    Manfred