Hallo Larynx,
zu einigen Punkten ist ja bereit ausfürlich geantwortet worden, deshalb gehe ich nur noch auf drei deiner Punkte ein:
Befehle/Kommunikation: Die aktuelle Lösung mit den Befehlen finde ich recht unschön und auch wenig intuitiv. In Verbindung mit Bugs (ein Zug wollte beim rangieren partout nicht an ein Wende-Ls der Gegenrichtung vorbei ) baut man sich sogar mal alles zu. Gerne würde ich den richtigen Befehlsvordruck verwenden. PZB Zwangsbremsung dann keinen VMAX Befehl mehr, sondern entweder mündl. Zustimmung oder per Befehl (je nachdem was angezeigt ist in der entsprechenden Situation). So könnte ich auch einfacher Züge an gestörten Signalen vorbeischicken, da ich ja auch mehrere Signale dann benennen kann und nicht bei jedem Ls wieder anrufen muss.
Darüber könnte man nachdenken, das ist korrekt.
Die Befehlserteilung bei uns ist, was das betriebliche Regelwerk angeht, nicht exakt umgesetzt wie im Vorbild. Bei ESTWsim sind die Züge auch relativ "dumm", d.h. wenn sie ein Fahrwegelement haben, dann fahren die, weil sie keinen Rangierplan o.ä. kennen. Das ist in meinen Augen aber kein Bug u.ä. sondern "ist halt so". D.h. wenn man weiß, wie die Züge sich verhalten und wenn man den Stellbereich kennt, dann fährt man sich auch nicht zu, wenn man nicht selbst einen Fehler macht. Man kann in der Tat dieser Meinung sein oder eine gegenteilige Meinung haben. Die Grundkonzeption, welchen Status ein Zugverband haben kann und wie er sich verhält, der ist seit über 25 Jahren "gewachsen" und wird nicht kurzfristig geändert werden.
Zu den von SpDrS423 angesprochenen Befehl Nr. 1 - 14 ist zu sagen, dass die ja nur eingeschränkt korrekt wären. Wir müssten das betriebliche Regelwerk der DB abbilden. Im Knoten "Allgäu" fahren wir 1999, da gab es noch die alten Befehle A bis C. Die Umstellung erfolgte nach meiner Erinnerung im Jahr 2003. Auch ÖBB und SBB im jeweiligen Simulationsjahr müssten wir entsprechend abbilden. Das wäre ein nicht zu unterschätzender Entwicklungsaufwand, der Nebenwirkungen zur oben erwähnten "Grundkonzeption Verhalten der Züge / Rabt'en" hätte. Ich möchte da Tom Bauer nicht vorgreifen, bin aber skeptisch, ob wir dieses Faß aufmachen wollen.
Stellwerks-Multiplayer: Vielleicht empfinde ich es bis dato einfach nur so kompliziert, weil ich noch nie in die Gelegenheit einer Online-Session kam, aber aktuell qualmt mir da der Schädel Eine Lösung wie Signalsoft würde ich sehr begrüßen. Gleiche Zeiteinstellung, Fahrplan und Regeln für alle - von Beginn an. Vielleicht etwas erweitert sogar, das ich Störungen, Verspätungen, ... als Serveradmin am Beginn der Session konfigurieren kann und diese für alle gelten.
Das System ESTWonline ist seit Jahren etabliert, es können 15 bis 20 Stellwerke miteinander verbunden werden. Der Dienstplan auf der Webseite zeigt eindrucksvoll an, wie rege das System genutzt wird. Über ESTWonline sind vermutlich schon Züge deutlich im fünfstelligen Bereich von User A zu User B gefahren. Das System wird kontinuierlich weiterentwickelt, es braucht keine Portfreigaben am Internetrouter etc. Deshalb deckt sich meine Meinung der von Bernie: Es gab eine Idee und eine Strategie, warum wir ESTWonline so gebaut haben, wie es heute funktioniert. Daran werden wir nicht grundsätzlich rütteln.
Nebenbei: Ich persönlich brauche (und möchte!) keinen "Serveradmin", der mir vorschreibt, ob es in meinem Stellwerk Störungen gibt oder nicht. Vielleicht lasse ich die Simulation "nebenbei" laufen und möchte keine Störungen haben. So mündig sollten die Anwender schon sein.
Und zu guter Letzt: STELLWERKE Wie wäre es denn mal mit der Rheintalbahn?! Basel-Karlsruhe wäre eine sehr ambitionierte Strecke. Dispositorisch sehr herausfordernd aufgrund des regen Verkehrs, sehr abwechslungsreicher Verkehr, vielfältige betriebliche Situationen, .... Und ließe sich später gut an bestehende Stellwerke (Friedrichshafen [von Basel)] und Singen [via Schwarzwaldbahn von Offenburg] wären nur wenige Stellwerke entfernt)
ESTWsim ist ja ein seit mehreren Jahrzehnten lebendiges Projekt. Laut dem oben schon verlinkten Dienstplan gibt es heute 65 Stellbereiche, die in ESTWonline enthalten sind. D.h. der ein oder andere Strecken- und Bahnhofskilometer ist da schon zusammengekommen. Seit Dezember 2023 sind Wunstorf, Minden, Frankfurt Süd, Hanau Nord- und Südseite, Luzern, Diepholz und Kirchweyhe erschienen. Parallel betreiben wir kontinuierlich eine Produktpflege. In meinem ESTWUpdateAll - Log stehen - auch wieder auf die letzten 12 Monate betrachtet - beinahe monatlich Aktualisierungen drin, die wir bereitgestellt haben.
Mit den Stellwerken Wunstorf - Nienburg - Verden - Sebaldsbrück - Bremen und der Rollbahn Buchholz - Rotenburg - Kirchweyhe - Diepholz haben wir Strecken mit Mischverkehr im Portfolio. Auch der gesamte Knoten rund um Eisenach, Bebra und von dort bis Frankfurt bzw. Würzburg hat betrieblich viel zu bieten. Natürlich wäre die Strecke Basel - Karlsruhe interessant, das Mittelrheintal hat auch seinen Reiz, das Ruhrgebiet, vielleicht Hannover Hbf mit einer Verbindung bis Hamburg - Harburg, Erfurt, ... Stuttgart ist noch eine kleine Insel. Die Facetten unserer Simulationen sind so vielfältig wie die Vorlieben der Kunden. Insofern ist für alle etwas dabei und das wird auch so weitergehen.
Wir haben noch diverse Dinge in der Planung. Ich wage einmal die Prognose, dass unser Stellbereich nicht auf alle Zeit am Einfahrsignal München-Pasing enden wird und ob wir so kurz vor dem Frankfurter Hauptbahnhof "enden".... da bin ich mir auch nicht sicher. Das bedeutet nicht, dass wir da innerhalb der nächsten 12 Monate eine Fortsetzung liefern werden, denn wir haben noch viele Ideen. Vielleicht kommt auch irgendwann mal ein anderer Bereich mit einem anderen Fahrplanjahr....
Entscheidend für uns ist auch, welche Informationen zu den örtlichen Gegebenheiten zum jeweiligen Simulationszeitpunkt uns vorliegen bzw. wer uns unterstützen kann. Grundsätzlich sehe ich für die kommenden Jahre noch genug "Futter" für interessante neue Stellwerke.