Hallo Leute,
ich will die Diskussion nicht in die Unendlichkeit fortführen, aber ich "kenne" die Eisenbahnsoftwarewelt seit nunmehr rund 7 Jahren und besitze alle Simulationen, die seit dieser Zeit auf dem deutschen Markt erschienen sind, darüberhinaus aus manchen Projekten auch nie veröffentlichte Sims.
An ein Gespräch mit Richard Plokhaar (ex. Signalsoft) kann ich mich sehrgut erinnern, als ich die komplette BFO für die Simulation Köln Hbf 2.0 digital umgesetzt habe (das ist rund 5 oder 6 Jahre her). Es ging hier um Rangierfahrten in Köln Hbf und das Rangieren allgemein. Er sagte damals, wie schwierig es doch ist, Rangierarbeiten in der Simulaton umzusetzen, und dass es in Köln Hbf so gut wie keine Rangierfahrten gebe.
Als ich im Jahr 1999 (oder 2000?) die Sim Frankfurt-Süd entdeckte, freute ich mich sehr nach Mathilde mal etwas "völlig anderes" zu besitzen. Und wenn ich Frankfurt-Süd z.B. mit Nürnberg-Fischbach vergleiche, dann finde ich, dass sich doch sehr viel getan hat. Und wenn ich dann 4.0 oder 4.1 sehe, dann finde ich, dass Thomas Bauer es als erster überhaupt geschafft hat, das Rangiergeschäft in ein Computerprogramm umzusetzen.
Sicherlich könnte man sagen "richtig oder garnicht", aber wollen wir nur als Strecken-Fdl etwas auf den SB aufpassen. Ich denke jeder Fdl wird mir zustimmen, dass das Rangiergeschäft das arbeitsintensivere ist, als das reine Disponieren einer Strecke. Sicherlich Zuglänge, Geschwindigkeit etc. sind auch nicht zu unterschätzen, aber das ist was ganz anderes als das Rangieren.
Ich will mir mit meinen Äußerungen keinen Sonderrabatt bei den Entwicklern rauslabern oder einfach nur wie der Schleimer dastehen. Wie schwierig das Rangiergeschäft doch zu handeln ist, sieht man doch super in Puttgarden. Die Zugloks sollen 2 Wagen nach 62 stellen und anschl. ins BW fahren. Hat der einfahrende D-Zug meinetwegen 40 Minuten Verspätung, kommen die Loks trotzdem aus der Abstellgruppe, obwohl sie eigentlich noch zwischen Beschendorf und Lensahn unterwegs sind. Oder ich vergesse mit einer RLok Wagen zu holen - Schwupps habe ich auf einmal 5 Loks zur Verfügung.
Klar, man könnte sagen "Ist ja gut und schön, dann sollen sie es halt ändern"... Wie weit will man dann gehen? Wenn ich alleine Fdl Fehmarn gestartet habe und der 3840 von Burg verspätet ist, kommt der 1840 aus Puttgarden auch später, weil der Computer ja weiß, dass es ein Wagenumlauf ist?
Deshalb meine ausdrückliche Bitte an die Entwickler: Lasst das Rangiergeschäft um Himmels willen - vielleicht mit kleinen Änderungen hier oder da - so wie es ist, und baut lieber hier und da mal neue Features ein. Wie den TK-Monitor z.B. oder einen elektronischen Nachweis der Zählwerke oder statt einem Bildfahrplan (in Zukunft vielleicht mit Möglichkeit zum Ausdruck, damit Hutsche nicht immer so viel Arbeit hat) richtige dynamische ZWL, wie sie ein "moderner" ESTW-Fdl auch hat oder Mehr-Monitor-Betrieb, oder oder oder. Aber bitte vergrabt Eure Köpfe nicht hinter dem Rangierbetrieb
Sorry, aber ich denk wirklich man sollte unterscheiden zwischen "schön" und "sinnvoll".
@Tyrrel: Vielleicht kommt ja bald eine ESTWsim-Schnittstelle zu Märklin Digital (oder bevorzugst Du als Nürnberger eher Fleischmann?), dann kannst Du mit der Modellbahn rangieren, ob mit Vorbild oder ohne
In diesem Sinne...
Tobias